Felsberg (CH) über das Hochrheintal nach Splügen (CH)
Auf schmalen Wanderwegen fuhren wir von Felsberg neben dem Rhein nach Tamins und dort Richtung Süden ins Hochrheintal. Nach ersten leichten Anstiegen fährt man auf einer mittelmäßig befahrenen Straße von Bonaduz nach Rothenbrunnen (wenn Ihr hier Wasser aus dem Dortbrunnen trinkt, wisst Ihr woher der Ort seinen Namen hat. Das Wasser ist extrem eisenhaltig und färbt den Brunnen rot.) Nach Rothenbrunnen geht es auf Schotterwegen am Ufer des Rheins bis nach Thusis. Hier stört man sich am besten etwas und füllt die Wasserflaschen auf, denn nun beginnt ein langgezogener Aufstieg. Ein Schild am Ortsausgang erklärt dies unmißverständlich mit den Worten: „steigt 1360m auf 46km“.
Bis zur Viamala-Schlucht folgen drei Straßentunnel. Der erste Tunnel nach Thusis ist der längste (650m) und lauteste. Wer sich unsicher fühlt, kann hier auf einem kleinen Fußgängerweg durch den Tunnel fahren. Im nächsten Tunnel ist dieser Bürgersteig noch etwas schmaler, aber gut begehbar. Im Gegensatz zum Rest der Strecke fällt die Fahrbahn nach dem zweiten Tunnel stark ab und man bekommt ein relativ hohes Tempo bevor man in den Viamala-Tunnel hineinfährt. Der Tunnel ist trotz seiner Deckenlampen extrem dunkel und erfordert es auf jeden Fall vor der Einfahrt die Sonnenbrille abzunehmen und sämtliche Beleuchtungseinheiten am Rad einzuschalten. Gleich danach folgt die wunderschöne Viamala-Schlucht und man fährt wieder schön bergauf bis nach Andeer. Dieses Städtchen ist schön und hat ein modernes Thermalbad mit leicht radioaktivem und 32 Grad warmen Wasser. Leider haben wir in der ganzen Stadt nur unfreundliche und ruppige Leute kennengelernt. Das scheint aber bei den Graubündenern so üblich zu sein.
Ab hier geht es über eine Vielzahl von Serpentinen deutlich steiler nach oben und verlangt von uns einiges an Ausdauer ab. Die wunderschöne Landschaft im Hochrheintal ist aber eine passende Belohnung dafür. Am späten Nachmittag erreichen wir den Sufers-Stausee und machen dort eine ausgedehnte Pause. Die wenigen Kilometer bis Splügen zeigen sich danach weniger steil und schnell zurückgelegt. Wir übernachten im netten und urigen Hotel Piz Tambo direkt in Splügen mit Blick auf den Splügenpass. Das Doppelzimmer kostet hier zwar auch 125 Euro, ist aber schön groß und mit normalen Betten ausgestattet.
Video zur dritten Etappe: